Der deutsche Bundeshaushalt 2026 sorgt für unterschiedliche Reaktionen. Während der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) gute Fortschritte bei der Infrastruktur sieht, ist der Zentralverband Gartenbau (ZVG) enttäuscht.
„Es ist ein gutes Signal, dass der Bundeshaushalt 2026 nun zügig Mittel aus dem kreditfinanzierten Sondervermögen mobilisiert, um den Investitionsstau bei der Infrastruktur zu lösen. Die geplanten rund 34 Mrd. Euro für Straße, Schiene und Wasserstraße zeigen den politischen Willen, den Wirtschaftsstandort Deutschland zukunftsfähig zu machen“, kommentierte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa den Beschluss der Bundesregierung.
Er gab allerdings auch gleich zu bedenken: „Im Wohnungsbau fehlt die Perspektive. Zwar ist der Mittelaufwuchs im sozialen Wohnungsbau um 400 Mio. Euro sowie in der Städtebauförderung um gut 200 Mio. Euro positiv zu bewerten und auch die Förderlinien im freifinanzierten Wohnungsneubau bleiben stabil. Doch das reicht nicht aus, um den Wohnungsmarkt spürbar zu entlasten. Ohne gezielte Investitionsanreize lässt sich selbst mit einem ‚Bau-Turbo‘ kein Tempo gewinnen.“
Enttäuscht wiederum ist der ZVG: Trotz einer Gesamterhöhung des Haushalts auf rund 520 Mrd. Euro sind vor allem die geplanten Mittel im Agrar- und Ernährungsbereich aus Sicht des ZVG nicht zukunftsorientiert und setzen kein klares Signal für die Stärkung der Branche. „Gerade in Zeiten wachsender Herausforderungen – sei es durch zunehmende Extremwetterlagen, fehlenden Pflanzenschutz oder steigende Energiekosten – brauchen gärtnerische Betriebe klare und verlässliche Rahmenbedingungen“, betont ZVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf. „Der Haushaltsentwurf 2026 lässt diese Perspektive vermissen.“ Und weiter: „Die Ankündigungen im Koalitionsvertrag waren für die Wirtschaft und speziell auch für den Gartenbau vielversprechend. Dem müssen Taten folgen.“
Der ZVG mahnt daher Nachbesserungen des Haushalts im parlamentarischen Verfahren an. Notwendig sei ein klarer politischer Wille, den Gartenbau als Zukunftsbranche zu erkennen und entsprechend zu fördern. Besonders angesichts der ambitionierten Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung müsse der Gartenbau aktiv unterstützt statt ausgebremst werden.