Der Bundestag hat gestern also den Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung verabschiedet, den sogenannten Bau-Turbo. Durch die Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren soll der Wohnbau deutlich beschleunigt werden.
Das Echo darauf ist in der Baubranche zwar grundsätzlich positiv. Doch mehrere Verbände weisen darauf hin, dass vereinfachte Verfahren das Problem der hohen Baukosten nicht lösen. Vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) etwa heißt es: „Schnellere Planungen sind nutzlos, wenn keine Bauanträge da sind. Der beste Turbo nützt nichts, wenn der Tank leer ist. Die Realität ist: Bauen in Deutschland ist zu teuer, zu kompliziert und für viele Familien längst unerschwinglich geworden. Explodierende Baukosten, hohe Zinsen und ein Dschungel aus Normen und Vorschriften ersticken viele Projekte im Keim. Ohne zinsgünstige Darlehen, weniger Bürokratie und eine ernsthafte Entlastung beim Bauen wird der ‚Bau-Turbo‘ nicht zünden.“ Eine Einbeziehung des Potenzials, das der Wohnungsbestand bietet, mahnt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) an; sie fordert die Weiterentwicklung des Bau-Turbos zum Umbau-Turbo.