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Mehr als ein Leuchten über Aschaffenburg

In Unterfranken eröffnete Bauhaus Ende Dezember 2005 seinen neuesten Standort: Ergebnis einer wenig spektakulären, dafür aber desto erfolgreicheren Expansionsstrategie

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Es gibt doch tatsächlich Mittelzentren, die sind noch immer ohne oder doch fast ohne Baumarkt. Siehe Aschaffenburg in Unterfranken. Fast 69.000 Einwohner wohnen hier in über 33.600 Wohnungen oder Häusern und bisher war lediglich ein I&M Interbaustoffhändler vor Ort direkt für die Heimwerkernöte der Aschaffenburger zuständig, sozusagen als Monopolist auf knapp über 5.100 m² Verkaufsfläche. Das macht pro Quadratmeter Baumarktverkaufsfläche immerhin deutlich über 13 Einwohner; in Gesamt-Bayern tummeln sich im Schnitt dagegen nur 5,4 Einwohner auf einem Quadratmeter. Klar, das dieses Verhältnis bei den Baumarktbetreibern Begehrlichkeiten weckt, ja wecken muss.
Diese Idylle ist seit Ende Dezember und nach einer über zehn Jahre dauernden lokalen Diskussion über einen weiteren Baumarkt für den engagierten Platzhirschen beendet. Bauhaus hat hier am 27. Dezember 2005 sein neuestes Fachzentrum aufgemacht – und das gleich auf rund 16.000 m². Da verändert sich das Verhältnis Einwohner je Quadratmeter Baumarktverkaufsfläche natürlich auf einen Schlag drastisch: Vorher bei 13,5, liegt jetzt der Wert bei 3,2. Was so ein einzelner Standort alles bewirken kann!?
Andacht vor der Heimwerker-Kathedrale
Die Lokalzeitung Main-Echo titelte vor und nach der Eröffnung gleich zwei Mal mit „Bauhaus leuchtet über der Stadt“ und „Andacht vor der Heimwerker-Kathedrale“. Da wird deutlich, was die Investition der Mannheimer in dieser Stadt bedeutet. Die Arbeitslosigkeit im Ort beträgt rund 6,9 Prozent und ist damit etwas besser als der bayerische Schnitt. Die Nähe zur Mainmetropole hebt damit den Nachteil, doch eher ein freistaatliches Randgebiet zu sein, deutlich auf. In Unterfranken ist alles willkommen, was erstens Arbeitsstellen schafft (bei Bauhaus in Aschaffenburg immerhin 120, darunter zwölf Ausbildungsplätze) und was Kaufkraft in der Zentralstadt hält beziehungsweise wieder dorthin holt. Denn, so auch Klaus Herzog, der Oberbürgermeister der Stadt, bei der Bauhaus-Eröffnung, in den vergangenen zehn Jahren sei sehr viel Kaufkraft ins Hessische abgeflossen. Das ist heutzutage der Wettbewerb der Mittelzentren.
Der Neubau erfolgte auf der brachgefallenen Fläche einer ehemaligen amerikanischen Kaserne direkt neben der Würzburger Straße. Diese Straße selbst ist eine wichtige Hauptverkehrsstraße, die das südöstliche Umland mit der Stadt verbindet, und soll als sogenannte „Dienstleistungsachse Würzburger Straße“ weiter entwickelt werden, da sie nur wenige hundert Meter von der…
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