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Fahren auf Sicht

Bosch Power Tools hat 2008 ein erfolgreiches Jahr hinter sich gebracht. Doch die Finanzkrise beutelt auch den erfolgreichen Elektrowerkzeugriesen. Sparen ist angesagt, um die nächsten eineinhalb Jahre zu überstehen.
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Natürlich kam auch er um das Thema „Krise“ nicht herum, auch wenn Uwe Raschke gleich zu Beginn freimütig einräumte, dass er auch nicht mehr wisse als andere: nämlich nichts. „Wir fahren derzeit bei starkem Nebel auf Sicht“, meinte Raschke süffisant. Dennoch waren seine Ausführungen einigermaßen erhellend. Die Krise bei der Industrie werde derzeit mit dadurch verursacht, dass der Handel seine Lagerbestände abbaue, analysierte der Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. „Viel hängt jetzt davon ab“, so Raschke, „wie unsere Handelskunden ihre Liquidität managen.“ Er rechnet für das laufende Jahr mit leicht rückläufigen Resultaten, dies allerdings vor dem Hintergrund, dass das Jahr 2008 für Bosch Power Tools ein gutes Jahr war. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 3,3 Prozent auf 3,15 Mrd. €. Damit, so Raschke, liege Bosch wie in den vergangenen Jahren deutlich über der Entwicklung eines bei Wert und Menge rückläufigen Weltmarktes. „Zudem sind schlechte Zeiten nicht unbedingt auch schlechte Zeiten für das Heimwerkergeschäft“, gewann Raschke der gegenwärtigen Verunsicherung eine gute Seite ab (siehe Grafik). Doch trotz allem Optimismus: Auch bei Bosch sei derzeit striktes Sparen angesagt, um die kommenden schwierigen eineinhalb Jahre zu überstehen. Raschke, lange Jahre Vorsitzender des Bereichsvorstands des Bosch-Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge, reiste extra aus Shanghai an, um ein letztes Mal die traditionelle Pressekonferenz in Leinfelden-Echterdingen zu leiten. Sein Nachfolger Stefan Hartung saß diesmal noch in den Startlöchern in der ersten Reihe. Einen genaueren Blick auf den deutschen Markt warf Henning von Boxberg, Leiter Verkauf weltweit. Dieser habe sich 2008 mit einem Wachstum von vier Prozent auf 655 Mio. € positiv entwickelt. „In der Menge allerdings“, so Boxberg, „gab es einen deutlichen Rückgang um zwölf Prozent auf neun Millionen Stück.“ Grund für diese gegenläufige Entwicklung sei, dass vor allem in deutschen Baumärkten wieder verstärkt auf hochwertige Markenprodukte gesetzt werde. „Von No-Names wurden 2008 dort 14 Prozent weniger Geräte verkauft als im Vorjahr; die Handelsmarken verloren sogar 39 Prozent in der Menge.“ Die Phase der exzessiven Vermarktung von Billigwerkzeugen, bilanzierte Boxberg, gehe offensichtlich zu Ende. Bosch dagegen, so Boxberg weiter, konnte seinen Marktanteil in den Baumärkten um fünf Prozentpunkte auf 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. „Die führende Position…
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