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Langsam wieder aufwärts

Die europäische Bauwirtschaft stöhnt unter der Wirtschafts- und Finanzkrise. Aber es gibt auch Länder, die Wachstum verzeichnen, darunter auch Deutschland und Polen.
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14 Jahre lang ging es mit der Bauwirtschaft in Europa kontinuierlich aufwärts. So erreichte 2007 das Bauvolumen eine Höhe von fast 1.500 Mrd. €. „2010“, sagt Erich Gloch vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München, „dürften es gerade mal noch rund 1.260 Mrd. € werden.“ Das entspricht einem Rückgang von gut 15 Prozent in nur drei Jahren. Überdurchschnittlich negativ verlief die Entwicklung im westeuropäischen Wohnungsbau. „Der starke Rückgang in den Jahren 2008 bis 2010 wird das Wohnungsbauvolumen auf rund 535 Mrd. € drücken, ein Niveau, das bereits 1994 erreicht worden war“, so Gloch auf der Baupressekonferenz in München. Besonders hart wurden die Wohnungsmärkte in Irland und Spanien getroffen, in denen sich die Bauvolumina in lediglich drei Jahren mehr als halbierten. „Dem gegenüber“, so Gloch, „wird es in der Slowakei, der Schweiz und Deutschland zwischen 2007 und 2010 sogar zu bescheidenen Zuwächsen kommen.“ In Polen werde das Wohnungsbauvolumen in diesem Jahr sogar um über ein Viertel über dem Niveau des Jahres 2007 liegen. Für 2011 und 2012 erwartet Gloch in nahezu allen der analysierten 19 Länder eine Belebung der Wohnungsnachfrage. „Lediglich in den drei bereits in den letzten Jahren stark gedrückten Märkten – Irland, Spanien und Portugal – wird die Nachfrageschwäche auch im nächsten und übernächsten Jahr anhalten“, sagt Gloch. Dagegen werde 2011 und 2012 das Bauvolumen in Dänemark, Schweden, Ungarn, Slowakei und Polen sogar zweistellig zulegen. Eine herausragende Rolle wird bis 2012 der Entwicklung in Deutschland zufallen. Hierzulande hat sich bekanntlich die Gesamtwirtschaft überraschend schnell von den durch die Finanz- und Wirtschaftskrise bedingten Rückschlägen erholt. „Eine anhaltend hohe Nachfrage aus den meisten Schwellenländern sowie nie gekannte niedrige Zinsen waren dabei – und sind weiterhin – die wesentlichen stimulierenden Faktoren“, sagt Gloch. Hinzu kämen Projekte, die in den letzten Jahren bereits geplant worden waren, aufgrund des Nachfrageeinbruchs 2008 und 2009 jedoch zunächst zurückgestellt worden waren. Aber auch Rückverlagerungen von Produktionskapazitäten aus dem Ausland seien zu beobachten. Eine nicht unwesentliche Stütze wird der europäische Hochbau auch weiterhin von umfangreichen Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen erhalten. Lag der Anteil der Baumaßnahmen an bereits bestehenden Gebäuden 1992 noch bei rund 47 Prozent, so werden es 2012 bereits rund 56 Prozent sein, wobei der mit Abstand größte Teil auf den…
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