Die Ostendorf Führungsriege: (v. l.) Marketingleiter Marc Ulrich Meier und seine Stellvertreterin Katharina Tillmann; Dr. Hans-Joachim Weintz, Leiter technische Unternehmensentwicklung, und Manager Corporate Social Responsibility, Kai Minck.
Die Ostendorf Führungsriege: (v. l.) Marketingleiter Marc Ulrich Meier und seine Stellvertreterin Katharina Tillmann; Dr. Hans-Joachim Weintz, Leiter technische Unternehmensentwicklung, und Manager Corporate Social Responsibility, Kai Minck.
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Nachhaltigkeit

Mit Farbe ist es wie mit Lebensmitteln

Seit 13 Jahren ist Dr. Hans-Joachim Weintz bei J. W. Ostendorf (JWO) für die technische Entwicklung verantwortlich. Ein diy-Interview.
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Herr Dr. Weintz, der „Blauer Engel-Preis“, was hat er für Sie verändert?


Es ist eine große Freude, den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Blauer Engel“ als allererstes Unternehmen verliehen bekommen zu haben. Es ist der bisher wichtigste Preis für unsere Anstrengungen, wasserverdünnbare und – wie wir es nennen - „ökoeffiziente Anstrichstoffe“ zu entwickeln. Daran arbeitet das Unternehmen seit mehr als 30 Jahren. Solch eine Technologie aufzubauen, hat etwas von einem Marathonlauf.

Wo liegt denn bei der Farbe die Verpackungskunst?


Geht es um die Farbe selbst, ist es ähnlich wie bei Lebensmitteln: Die Farbe darf im Regal nicht schlecht werden. Mit dem kleinen Unterschied, dass die Haltbarkeit von Farbe mittlerweile viele Jahre beträgt. Eine Weißdispersion mit dem Blauen Engel hat ja kaum Konservierungsstoffe. In den kleinen Luftraum über der Farbe im Eimer können aber immer wieder Keime gelangen, die die Farbe angreifen. Daher spielt das Thema Hygiene bei uns eine ganz große Rolle. Nicht umsonst sind wir der einzige hygienezertifizierte Farbenhersteller Europas.

Und welche Umweltrolle spielt der Farbeimer?


Beim Material für den Eimer haben wir uns für recycelten Kunststoff entschieden. Heute sieht der Konsument im Baumarkt einen Farbeimer, der zwar konstruktionsbedingt hellgrau statt weiß ist, aber bei dem ganzen Recyclingprozess über die Hälfte des schädlichen Klimagases Kohlendioxid einspart. Und dies unter Einhaltung des gesamten hohen Hygienestandards. Aufgrund unserer Erfolge bei Farbeimern sind wir gerade dabei, das Konzept auf Lackdosen zu übertragen.

Nehmen die Käufer die neuen Eimer an?


Wenn die Form stimmt, ja, denn da scheiden sich die Geister. Die Deutschen mögen den ovalen Eimer – die Engländer den runden. In Europa sind insgesamt die rechteckigen Farbgebinde auf dem Vormarsch; die sind zudem besser stapelbar, was letztendlich viel Energie beim Transport spart. Auch das bezeichnen wir als „Öko-Effizienz“.

Dann dürfte es ja im Baumarkt bald kaum mehr lösungsmittelhaltige Farben geben …


Wenn es nach uns ginge, bis auf wenige Ausnahmen, ja. Zumal unsere neue Lackgeneration mit dem Pinsel noch glattere Oberflächen bringt und qualitativ klar im Vorteil gegenüber lösemittelhaltigen Produkten ist. Momentan beträgt das Marktverhältnis von lösemittelhaltigen zu wasserbasierten Lacken ungefähr zwei zu eins. In unserem Portfolio und damit bei unseren Handelskunden ist es genau umgekehrt. Das zeigt, wohin sich die Branche entwickelt.

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