Ostendorf-Standort in Coesfeld.
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Nachhaltigkeit

Stiller Held der Farben

Kaum einem Heimwerker ist der Name ein Begriff. Dennoch ist Ostendorf ein heimlicher Riese im Farbengeschäft.
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Sie fehlen hierzulande in keinem Baumarkt: umweltfreundliche Wandfarben und Lacke mit dem Blauen Engel. Sie sind arm an umweltgefährdenden Lösemitteln und Formaldehyd, frei von Weichmachern und enthalten nur geringste Mengen an Konservierungsstoffen. Über 2.000 solcher Artikel finden sich heute in den deutschen Heimwerkermärkten. An dieser Erfolgsgeschichte hat der erste Gewinner des 2012 ins Leben gerufenen Deutschen Nachhaltigkeitspreises „Blauer Engel“ wesentlichen Anteil: J. W. Ostendorf (JWO). Das Unternehmen aus dem westfälischen Coesfeld setzt das älteste Produktzeichen für Umweltschutz mit über 340 ausgezeichneten Farben und Lacken am häufigsten in seinem Sortiment ein. Rechnerisch stammt jedes vierte Farbenprodukt, das in Deutschland verstrichen wird, vom Münsterländer Branchenführer. Nur: Kaum einem Heimwerker ist der Name ein Begriff. Denn wo JWO-Farbe drin ist, stehen meist die Marken von Baumarktgrößen aus ganz Europa drauf, für die JWO produziert. Das macht das Unternehmen zum stillen Helden der Farbenbranche, wenn es um umweltfreundliche Anstriche geht. Der Erfolg: Der kontinuierliche Aufstieg zum Marktführer in Europa und weltweit in die Reihe der größten zehn Hersteller von Dekorationsfarbe.Gegründet wurde das Unternehmen durch Josef Wilhelm Ostendorf. Er arbeitete als Brauereiingenieur, bis die Ostendorf’sche Bierbrauerei im Krieg zerstört wurde. 1948 übernahm er Farb-Restbestände der alliierten Streitkräfte, baute damit einen Farbenfachhandel zur Belieferung des traditionellen Malers auf, um schließlich selbst zu produzieren. Und er erkannte die Chance der neuen Heimwerker-Selbstbedienungsmärkte, die Ende der sechziger Jahre den Handel revolutionierten: JWO entwickelte für die Farbenwirtschaft das Prinzip der Handelsmarke. Die Farben stellte er selbst her.Anfang der achtziger Jahre vollzog JWO mit Einzug der zweiten Generation in das Familienunternehmen einen radikalen Wandel. Die Farbenbranche hatte in ihren Farbrezepturen voll auf organische Lösungsmittel und Biozide gesetzt. Nun wurden schadstoffarme Farben auf Wasserbasis entwickelt. Sohn Michael Ostendorf, der inzwischen das Unternehmen führte, zog den Wechsel sowohl auf Marketing- als auch auf Technologieebene durch und brachte die neuen Produkte zur Marktreife.Dank Wasser als Lösemittel spart JWO jährlich rund 7.000 t an flüchtigen organischen Verbindungen ein und will sie in den kommenden Jahren um weitere 3.500 t reduzieren – so viel wie bei vier PKW-Fahrten zum Mond und zurück…
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