Hagebau-Studie, Auftraggeber mobiler Generalisten
Die Zahl der mobilen Generalisten ist seit 2003 sprunghaft angestiegen, während die Entwicklung bei klassischen Handwerksbetrieben rückläufig war.
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Werkstattlose Handwerker - Hagebau-Studie

Zielgruppe mit Potenzial

Der „hagebau report 2015“ nahm die mobilen Generalisten in den Fokus. Er zeigt: Die werkstattlosen Handwerker sind eine vielversprechende Zielgruppe.
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Die deutsche Bauwirtschaft befindet sich seit 2004 in einem fundamentalen Umbruch. Als damals die Handwerksordnung geändert wurde, sprossen "mobile Generalisten" wie Pilze aus dem Boden. Gab es 2003 rund 27.300 solcher Gewerke übergreifend tätigen werkstattlosen Handwerker, so verzeichnete man 2013 bereits rund 115.500 dieser Kleinbetriebe am Markt - ein Zuwachs um über 88.000 Anbieter (siehe Schaubild). Gleichzeitig war die Entwicklung bei traditionellen Handwerksbetrieben leicht rückläufig. Diese Zahlen gehen aus einer Studie hervor, die im Auftrag des Hagebau- Fachhandels von der B+L Marktdaten GmbH, Bonn, unter 177 mobilen Generalisten sowie 139 traditionellen Handwerkern durchgeführt wurde: Der "hagebau report 2015" war die erste unabhängige Strukturanalyse zur Entwicklung der Handwerksunternehmen in Deutschland. Die Untersuchung lieferte repräsentative Aussagen zur Entwicklung des deutschen Bauhandwerks und erstmalig valide Daten zum Phänomen "mobiler Generalist".
"Aber beim mobilen Generalisten handelt es sich nicht um ein vorübergehendes Phänomen. Der Trend ist unumkehrbar und setzt sich weiter fort. Das hat die Analyse der Entwicklung in den vergangenen Jahren klar ergeben", so Hartmut Goldboom, Geschäftsführer Hagebau Fachhandel. Aktuell schätzt er die Zahl der mobilen Generalisten bereits auf 125.000.
Der "hagebau report 2015" definiert den mobilen Generalisten als Kleinbetriebe mit maximal fünf Beschäftigten, der Durschnitt liegt bei 1,6 Mitarbeitern. Die Unternehmer verfügen über keine feste Werkstatt. In der Kalkulation des mobilen Generalisten fallen somit keine Kosten für Gebäude und Verwaltung an, sondern hauptsächlich seine Arbeitszeit. Das verschafft ihm einen Kostenvorteil gegenüber klassischen Handwerkern. Weiterer wesentlicher Unterschied zum Traditionsbetrieb: Der werkstattlose Handwerker übt mindestens drei verschiedene Gewerke aus, ist also "generalistisch" tätig. Er konzentriert sich überwiegend auf die Bereiche Renovierung und Sanierung. Dabei machen die Sortimentsbereiche Fußboden, Malerarbeiten, Trockenbau und Badsanierung über 50 Prozent der Arbeiten aus. "Statt die Arbeit selbst zu machen, beauftragt der Privatkunde einen mobilen Generalisten", so Goldboom. So vergrößere der werkstattlose Handwerker den "SanReMo-Markt" (Sanierung, Renovierung, Modernisierung). Sein Angebot verstärke den Trend zum "Do-it-for-me".
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