Holz, Glas, Stahl: Die Grundbaustoffe dominieren das Erscheinungsbild des Naturgartencenters in Lennestadt. 
Holz, Glas, Stahl: Die Grundbaustoffe dominieren das Erscheinungsbild des Naturgartencenters in Lennestadt. 
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Kremer

Die Erfindung des Naturgartens

Die Familie Kremer ist seit mehr als 100 Jahren in Lennestadt verwurzelt. Jetzt hat die Gartencentergruppe ihren Stammsitz völlig umgekrempelt und ein Konzept für die Zukunft ihrer vier Standorte realisiert. Im Mittelpunkt steht… natürlich die Natur. 
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Was ist es denn nun? Einfach nur ein neu gebautes Gartencenter, das einen in die Jahre gekommenen Traditionsstandort aus den 80er-Jahren in der Sauerländer Provinz ersetzt? Der größte Museumsshop der Welt (wie es in den etwas launig formulierten Presseunterlagen heißt, was ganz der Tonalität der hier gepflegten Kundenansprache entspricht), weil die 6.000 m² Gartencenter-Verkaufsfläche eigentlich nur ein Anhängsel des Garten-Museums sind? Oder doch der ambitionierte, 6 Mio. Euro teure Versuch, der grünen Branche ein neues Konzept zu demonstrieren und das Gartencenter neu zu erfinden?

Mit „erfinden“ kommt man der Frage schon näher, was es mit dem Naturgartencenter in Lennestadt auf sich hat. Geschäftsführer und Inhaber Alexander Kremer erzählt die Geschichte so: Sein damals zehnjähriger Sohn habe ihm gesagt: „Papa, Du musst mal was erfinden“ und auch gleich gesagt, was: ein Naturgartencenter. Der Papa hat die Anregung aufgegriffen und sechs Jahre später das Naturgartencenter Kremer im April 2020 eröffnet.

Kremer, Ladenbau
Den Ladenbau mit den Holzwänden, den Standregalen und Verkaufstischen hat das Unternehmen selbst entwickelt. 

Aber stimmt „ambitioniert“ und „demonstrieren“? Nur insofern, als Kremer allen Ernstes die Kollegen Gartencenterinhaber einlädt, sein Konzept zu kopieren. Ansonsten ging es ihm schlicht darum, seine Idee des Naturgartencenters umzusetzen: „So wie ich das will“, oder etwas offizieller: „ein grünes Ausflugsziel für die ganze Familie, immer mit dem Fokus auf die Natur und Pflanzenwelt.“

Am meisten fällt dabei auf den ersten Blick das Garten-Museum aus dem Rahmen, das vom Gartencenter aus zugänglich ist und sich vor allem – aber nicht nur – an Kinder richtet. Es erklärt auf rund 240 m² an 26 interaktiven Stationen und anhand von 160 Exponaten alles zum Naturgarten.

Das ist keine künstlich aufgepfropfte Spinnerei, sondern zieht sich als Idee durch das gesamte Gartencenter. Schon in die Verkaufsfläche sind einige Stationen eines „Naturpfads“ integriert, die Wissenswertes über Insekten, Vögel, Hölzer und weitere Gartenbewohner vermitteln.

Aber es geht viel weiter. Beispiele? Schon der Parkplatz ist anders. Der soll eher ein Park sein, deshalb wurden nicht nur verschiedene Baumarten gepflanzt, dazu Gräser und Stauden, sondern alle Pflanzen wie in einem botanischen Garten auf einer Plakette mit botanischem Namen genannt.

Kremer, Warmhalle
Die etwas dunklere Holzverkleidung der Warmhalle rückt die Produkte in den Vordergrund. 

Bei der architektonischen Gestaltung ließ sich Kremer…

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