Obi-Chef Sergio Giroldi im Gespräch mit Dr. Joachim Bengelsdorf (2. v. l.) und Rainer Strnad (l.).
Obi-Chef Sergio Giroldi im Gespräch mit Dr. Joachim Bengelsdorf (2. v. l.) und Rainer Strnad (l.).
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Wachstum

Der Kunde will unterhalten werden

Obi-Chef Sergio Giroldi in einem Exklusivinterview mit Dr. Joachim Bengelsdorf und Rainer Strnad, dem ehemaligen und dem jetzigen diy-Chefredakteur. Wenige Tage später gab Giroldi seinen Rückzug von der Obi-Spitze bekannt.   
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Herr Giroldi, welche Wachstumsbereiche sehen Sie für die Baumärkte in den nächsten Jahren?

Sergio Giroldi: Ich weiß, dass Sie eigentlich erwarten, dass ich über die Verbesserung des Sortiments spreche, darüber, unser Angebot größer und attraktiver für die neuen Kundenbedürfnisse zu machen, einen besseren Preis zu erzielen und so weiter und so fort. Aber ich denke, dass wir alle erkennen müssen, dass die neue Grenze für mehr Umsatz, mehr Kunden und damit mehr Erfolg darin besteht, dass wir unsere digitale Art, mit dem Kunden zu sprechen, unsere digitale Art, mit ihm zu interagieren, unsere digitale Art, nicht nur zu interagieren, sondern auch den Kunden zu schulen und nicht zuletzt ihn auch zu unterhalten, stärken müssen. Ich denke, die Zukunft des Heimwerkens liegt nicht nur im Verkaufen, nicht nur im Anbieten eines außergewöhnlichen Sortiments zu einem guten Preis und in hervorragender Qualität, sondern auch in der Schulung und Unterhaltung der Kunden. Heimwerken wird zu einer Tätigkeit, die Spaß macht. Nach der Pandemie wird dies meines Erachtens noch wichtiger.

 

Sehen Sie wirklich eine Entwicklung in diese Richtung?

Das tue ich. Ganz ehrlich: Die Präsentationen heute Morgen (auf dem Global DIY Summit im Juni in Kopenhagen, die Redaktion) waren mir doch zu oberflächlich. Eine strahlende Zukunft für das Heimwerken in der Zukunft zu projizieren, eine Welt darzustellen, in der die Menschen die gleichen Erfahrungen machen wie während der Pandemie, ich denke, das ist nicht richtig. Wir dürfen nicht nur über die Pandemie sprechen. Vor der Pandemie befanden wir uns bereits in einer Krisenzeit, zwar nicht auf demselben Niveau wie die bei der Subprime-Krise im Jahr 2008, aber immerhin war es bereits eine Wirtschaftskrise. Dann hatten wir zwei Jahre lang eine Pandemie, danach stiegen die Rohstoffkosten, dann folgten die Transportprobleme und die explodierenden Frachtkosten. Und jetzt haben wir diesen verdammten Krieg. Vorhersagen zu treffen oder sich auch nur vorzustellen, wie sich unsere Kunden in der nahen Zukunft verhalten werden, halte ich für sehr, sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Um ehrlich zu sein, bin ich nicht in der Lage, eine feste Meinung dazu zu äußern. Aber ich glaube, dass Heimwerken weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Lebens von Menschen sein wird.

Wir müssen schneller werden, aber  um schneller zu werden, müssen  wir auch investieren. 
Sergio Giroldi

Sie haben bereits erwähnt, dass Sie mehr Lösungen für das E-Commerce-Geschäft

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