Findet bei Obi ein Strategiewechsel statt? Ja, sagt CEO Sebastian Gundel. „Und den braucht es auch.“
Findet bei Obi ein Strategiewechsel statt? Ja, sagt CEO Sebastian Gundel. „Und den braucht es auch.“
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Obi | Langfassung

Baumarktchef ohne Barrieren

Seit einem Jahr steht Sebastian Gundel an der Spitze des größten deutschen Baumarktbetreibers. Was hat sich geändert? Ziemlich viel, wie im diy-Interview klar wird.
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Wenn man mit Ihnen durch den Markt geht, spürt man eine andere Atmosphäre.

Sebastian Gundel: Schön, dass es Ihnen auffällt. Ja, ich glaube tatsächlich, dass sich einige Dinge geändert haben.

 

Sie duzen zum Beispiel alle im Unternehmen.

Als ich am 30. September 2022 gestartet bin, habe ich gesagt: Ich duze euch ab jetzt alle. Ihr müsst mich nicht duzen, und wenn einer nicht geduzt werden will, sagt es mir bitte. Ich halte das für richtig, weil es Barrieren abbaut. Ich trage auch nicht mehr Anzug und Krawatte. Unser Geschäft findet auf der Fläche statt, unsere Leute sind täglich im Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Da möchte auch ich hier keine unnötigen Barrieren aufbauen, nur weil die Leute sich nicht an mich herantrauen und nicht wissen, wie sie mich ansprechen sollen. Das heißt nicht, dass dadurch alles super wird. Trotzdem glaube ich, dass das ganz wichtig ist. Ich will mit allen auf der Fläche reden können – und zugänglich bleiben und kommunizieren.

 

Würden Sie sagen, dass sich da etwas geändert hat?

Auf jeden Fall. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Zentralstandorten geben uns ein positives Feedback, was die Klarheit über die Vision und Ziele von Obi angeht. Zudem wollen wir den Austausch über die ganze Organisation hinweg weiter stärken und noch besser Feedback zum Beispiel zu Marktprozessen integrieren.

Es geht um das Befähigen.
Sebastian Gundel, CEO Obi

Welches Ziel verfolgen Sie damit?

Wir brauchen eine Organisation, die alle Beteiligten noch stärker befähigt, gemeinsam in eine Richtung zu denken und zu handeln. Unsere Vision ist, dass wir die erste Anlaufstelle für unsere Kundinnen und Kunden in Sachen Haus und Garten sein wollen. Und jeder bei Obi soll wissen, was sein ganz persönlicher Beitrag dazu ist. Wir wollen Dinge schneller erfolgreich umsetzen. Dabei geht es auch um das Verantwortungsbewusstsein in jeder einzelnen Rolle, von den Marktleitenden über den Badplaner bis zum Kontakter. Mein Ansatz: Durch diese Art der Zusammenarbeit, diese Offenheit, Feedback- und Fehlerkultur bekommen wir auch klare Richtlinien und Vorgaben umgesetzt. Denn in der Struktur und der Richtung, in die wir uns bewegen wollen, sind wir sehr klar. Und auf dem Weg dahin geht es um das Befähigen.

 

Stimmt es eigentlich, dass Sie das große CEO-Büro nicht bezogen haben?

Das stimmt. Ich bin in dem Büro sitzen geblieben, wo ich schon war. In dem anderen haben wir jetzt unsere Rechtsabteilung angesiedelt. Ich brauche keine Symbolik.

Ich liebe den Kundenkontakt.
Sebastian…
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