Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten  ist dem „Sanctuary Seeker“ wichtig.   
Alt und Jung rücken in ihrer Wohnsituation vermehrt zusammen – auch der Garten  muss dafür ausgelegt sein. 

Gartentrends

Was die Trendbibel für die neue Saison verheißt

Garten ist Trend – deshalb ist es für die Gartenbranche unerlässlich, sich über die kommenden Trends einen Überblick zu verschaffen. Messen und ihr Rahmenprogramm beispielsweise eignen sich bestens dafür. Auf der internationalen Garten- und Heimtiermesse Glee in Birmingham hat Madeleine Ritchie von der Trendagentur Trend­bible drei Personentypen identifiziert, die in ihren Augen als wichtige Verbrauchergruppen den Markt in den Segmenten Haus, Geschenke und Wohnen im Freien in der kommenden Saison prägen werden: „Sanctuary Seeker“, „Savvy Space Squeezer“ und Mehrgenerationenhaushalte.  

Die Garten- und Outdoor-Living-Trends stimmen dabei mit der Trendbible-Prognose für Frühjahr/Sommer 2023 überein. Diese zeigen, dass die Haushalte eine klarere Haltung zu ihrem Wohlbefinden einnehmen und sich mehr um ihre Umgebung kümmern wollen – mit einem neuen Fokus auf eine Inneneinrichtung, „die unser inneres Leuchten nährt und uns dabei unterstützt, nach einer längeren Zeit der Unsicherheit wieder aufzublühen“, so Ritchie im Rahmen der Trendprognose. Die Lifestyle-Trends „Superbloom“ und „Altered States“ beeinflussen die Inneneinrichtung weiterhin durch überdimensionale florale Muster, die sich laut Trendbible auch auf ein wachsendes Interesse an echten Zimmerpflanzen ausdehnen. Lebhafte Farben wie Fiesta Orange, Royal Blue und Acidic Yellow Plum tauchen hier als Schlüsselfarben auf.

Es wird weiterhin erwartet, dass die Verbraucher im Allgemeinen im nächsten Jahr ihre Wohnbereiche verstärkt über das Innere ihrer Häuser hinaus erweitern und sich dafür entscheiden, bestehende Flächen zu renovieren, neu zu gestalten und zu nutzen. Laut Ritchie verstärken die anhaltenden Auswirkungen der Inflation, ein unsicherer Wohnungsmarkt und sich ändernde soziale und gemeinschaftliche Bedürfnisse den Druck, den Innen- und Außenraum im eigenen Zuhause besser zu nutzen. Ob für die Unterbringung von Gästen, die Schaffung flexibler Arbeitsplätze oder von Räumen für Wohlbefinden, Naturerlebnis und Pflege: Der Garten bietet mehr Wert als je zuvor, ist man sich bei Trendbible sicher.

„Sanctuary Seeker“

Der Fokus dieser Verbraucher liegt laut Ritchie auf biologischem Anbau, Ganzheitlichkeit und Stress­abbau. Sie suchen einen nahtlosen Übergang zwischen drinnen und draußen, die Aspekte für die körperliche und geistige Gesundheit stehen im Mittelpunkt ihrer Gartenaktivitäten. Sie sehnen sich nach einem mediterranen Lebensstil mit warmen Sommernächten, das Leben im Freien soll angenehm, individuell und das Gemüse selbst angebaut sein. Natürliche Materialien wie Weidengeflecht, Jute, Hanf oder Seegras sowie Stein- und Steingutgefäße sind hier wichtig.  

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist dem „Sanctuary Seeker“ wichtig.   
Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist dem „Sanctuary Seeker“ wichtig.  (Quelle: COMPO)

„Savvy Space Squeezer“

Wie der Name schon vermuten lässt, haben diese Verbraucher wenig Platz und vielleicht nicht einmal einen eigenen Außenbereich zur Verfügung. Gesucht werden hier praktische und funktionelle Lösungen für Haus und Garten – vor allem, wenn zusätzlich noch von zuhause gearbeitet wird.

Gartenwerkstätten und Aufbewahrungslösungen sind hier laut Trendbible an der Tagesordnung. Beliebt sind auch modulare Möbel, die je nach Bedarf vergrößert oder verkleinert und leicht zwischen Innen- und Außenbereich bewegt werden können. Tragbare Solar- und LED-Leuchten, smarte Lampen, Retro-Designs und bewegliche Inseln auf Rädern sind durchaus beliebt, wetterfeste Materialien ein Muss für diese Verbrauchergruppe. Die Idee ist, den Raum flexibel zu erweitern und das begrenzte Platzangebot optimal auszunutzen.

Tragbar und mit Solartechnik ausgestattet: Outdoor-Lampen sind beim „Savvy Space Squeezer“ beliebt. 
Tragbar und mit Solartechnik ausgestattet: Outdoor-Lampen sind beim „Savvy Space Squeezer“ beliebt.  (Quelle: Schöner Wohnen Kollektion )

Mehrgenerationenhaushalte

Steigende Lebenshaltungskosten und der ohnehin knappe Wohnraum sorgen dafür, dass wieder verstärkt Mehrgenerationenhaushalte entstehen. Verbraucher, die in einer solchen Konstellation leben, brauchen Wohnräume, in denen sie sich eine gewisse Privatsphäre schaffen können. Gleichzeitig gewinnt die Pflege älterer Menschen immer mehr an Bedeutung in einer alternden Gesellschaft. Auch das verlagert sich aufgrund steigender Kosten und Mangel an Betreuungsplätzen zunehmend wieder in den Wohnraum.

Laut Prognose werden diese Personengruppen vor allem auf der Suche nach einfachen und effektiven Lösungen sein: Rückzugsnischen mit Sichtschutzmöglichkeiten, Optionen zur Raumaufteilung, ausstellbare Fenster, anpassungsfähige Räume und Möbel oder auch Esszimmermobiliar, das ältere und behinderte Menschen einbezieht, werden als Beispiele genannt. Flache Holzmöbel, grafische Formen, kräftige Farben und Muster mit einer modernen Ausstrahlung sind laut Bericht bezeichnend für diesen Trend.

Rückkehr der Pilze

Auch ein übergeordneter Trend konnte identifiziert werden: Pilzmotive und psychedelische Muster sind wieder angesagt statt eingestaubt. Heilpflanzen, darunter auch Pilze, waren über die vergangenen Jahrzehnte eher in der Versenkung verschwunden. Diese finden nun wieder vermehrt ihren Weg zurück in die Gesellschaft und befeuern so laut Ritchie auch die Rückkehr dieses Trends, der von Trendbible bereits auf der letztjährigen Herbstmesse vorhergesagt wurde.

Psychedelische Muster und Pilze feiern ein Comeback. 
Psychedelische Muster und Pilze feiern ein Comeback.  (Quelle: Freepik)
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