Dass 2024 ein weiteres schlechtes Jahr für die deutsche Baumarktbranche war, ist längst bekannt. Wie eine Auswertung des Dähne Infodienstes nahelegt, hatten die Baumärkte dabei mit einer besonderen Nachfrageflaute zu kämpfen, die sich von der allgemeinen Konjunkturflaute unterschied. Grundlage ist eine Gegenüberstellung der allgemeinen Preisentwicklung zu der im DIY-Bereich.
Demnach sind die Umsätze (brutto) der Top 20 Baumarktbetreiber in Deutschland 2024 insgesamt um 0,84 Prozent auf rund 24,8 Mrd. Euro zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen die Verbraucherpreise für Güter des DIY-Handels („DIY-VPI“) in Deutschland im Durchschnitt um rund 0,63 Prozent an. Das Besondere hierbei: Mit nur 0,63 Prozent stiegen die Preise im Bau- und Gartenbereich nur etwas mehr als ein Viertel so stark wie die allgemeine Inflation mit 2,2 Prozent, jeweils laut statistischem Bundesamt (Destatis). Im historischen Vergleich der Entwicklung zwischen DIY-Verbraucherpreisen und allgemeinen Verbraucherpreisen war dies der zweitniedrigste Preisauftrieb im DIY-Bereich der letzten 25 Jahre – nur übertroffen vom Jahr 2005, als die Inflation bei 1,4 Prozent lag, während der DIY-VPI um 1,9 Prozent zurückging. Die unterschiedliche Preisentwicklung deutet darauf hin, dass die Baumarktbranche 2024 im Vergleich zur allgemein bereits schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland eine besondere Konjunkturschwäche erlebte.
Für die Erstellung des DIY-VPI wurden auf Grundlage des Verbraucherpreisindex (VPI) von Destatis 67 verschiedene Warenkategorien mit ihren Werten für die Jahre 1999 bis 2024 ausgewertet, die im DIY-Bereich verkauft werden.
Ebenfalls interessant ist ein Blick auf die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im DIY-Bereich, wie sie Destatis ebenfalls bekanntgibt. Diese fielen 2024 nach einer Zusammenstellung mit 82 Kategorien im Durchschnitt um 1,44 Prozent. Im Jahr davor waren sie noch um 3,75 Prozent und 2022 um historische 16,13 Prozent gestiegen. Auf Erzeugerebene dürften sich die Preise daher bereits 2024 im deflationären Bereich abgespielt haben.
Die Analyse ist erstmals ausführlich in der Mai-Ausgabe des Dähne Infodienstes erschienen.