26.000 Besucherinnen und Besucher aus über 100 Ländern hat die Spoga+Gafa in diesem Jahr nach Köln gelockt.
26.000 Besucherinnen und Besucher aus über 100 Ländern hat die Spoga+Gafa in diesem Jahr nach Köln gelockt.

Messerückblick

Fragen – und Antworten

Ein Rückgang bei den Besuchern und Ausstellern, aber deutlich mehr internationale Präsenz: Die Spoga+Gafa blickt auf eine durchwachsene Messe 2025. Ein neues Konzept soll künftig Klarheit schaffen.   

Die erste Spoga+Gafa unter neuer Leitung und mit neuer Tagesfolge ist in den Büchern – und was sich rein an den Zahlen gemessen wie eine weitere erfolgreiche Ausgabe der Messe liest, hinterlässt sowohl Fragen als auch Antworten. Fragen vor allem auf Seiten der Aussteller, wie es mit der Messe weitergehen wird; und Antworten, die die Koelnmesse zum Teil schon während der Veranstaltung geben konnte.  

Rund 26.000 Fachbesucherinnen und Fachbesuchern aus über 100 Ländern sowie mehr als 1.600 Ausstellern aus dem In- und Ausland haben an der diesjährigen Ausgabe der Garten- und Lifestylemesse in Köln teilgenommen – in Summe bedeutet das: rund 2.000 Besucher und 200 Aussteller weniger als im Vorjahr, dafür ist die Internationalität erneut gestiegen (+34 Länder). Zu den Top-Besuchernationen gehörten laut Koelnmesse Deutschland, die Niederlande, Großbritannien, Italien, Frankreich, Polen sowie die USA, Australien und Kanada.

Impressionen von der spoga+gafa 2025.

Auch die veränderte Tagesfolge, die bereits vorab viel Zuspruch aus der Branche bekommen hatte, hat sich bewährt, wie die neue Messedirektorin Claudia Maurer bereits nach wenigen Stunden berichten konnte: Der Start am Dienstag hat höhere Besucherzahlen und mehr internationale Besucher in die Hallen der Kölner Messen gespült – zumindest im Vergleich mit dem Sonntag als ersten Messetag vor einem Jahr. Auch die Aussteller berichteten von gutem Zulauf und guten Gesprächen schon am ersten Tag, obgleich es stellenweise etwas mehr hätte sein dürfen. Lediglich ein Unternehmen äußerte im Gespräch mit dem diy-Fachmagazin den Wunsch, wieder zum Sonntag zurückzukehren: der Rückgang an Fachbesuchern aus den inhabergeführten Gartencentern sei hier deutlich zu spüren gewesen.

Mehr Sitzgruppen, weniger Aussteller: Besonders in den BBQ-Hallen hat sich die Abwesenheit großer Marktteilnehmer bemerkt gemacht.
Mehr Sitzgruppen, weniger Aussteller: Besonders in den BBQ-Hallen hat sich die Abwesenheit großer Marktteilnehmer bemerkt gemacht. (Quelle: Dähne Verlag, Götz)

Merkliche Leerstände

Obwohl letztlich insgesamt der Konsens einer zufriedenstellenden Messe überwog, war in den Hallen und auf den Ständen doch zu spüren – und in Gesprächen zu hören –, dass eben nicht alles in bester Ordnung ist. Große, namhafte Hersteller aus allen Bereichen glänzten mit Abwesenheit, kaum eine Halle war vollständig ausgefüllt und auch der hohe Anteil an Ausstellern aus Fernost sorgte vermehrt für Frust unter den europäischen Ausstellern. Selbst die Frage, ob die Messe wirklich noch ein Pflichttermin für die Branche sei, wurde in den Raum gestellt – dazu muss man allerdings erwähnen: Diese Frage wie auch die Kommentare zu Fernost werden nahezu jedes Jahr geäußert. Gerade in den BBQ-Hallen 7 und 8 waren die Leerstände kaum zu verstecken: Auch Sitzecken und Lounges ersetzen nicht die Präsenz (und den Platzbedarf) großer Hersteller wie Weber – die durchaus zur Messe angemeldet waren, sich allerdings kurz vor der Veranstaltung zurückgezogen haben. 

Eine Messe muss sich stetig neu erfinden.
Oliver Frese, Ceo Koelnmesse

Frisches Konzept soll die Messe neu positionieren

Diese „Problemstellen“ sind auch an den Verantwortlichen der Messegesellschaft nicht vorbeigegangen, sodass schon auf der laufenden Messe verkündet wurde: Ab 2026 präsentiert sich die Spoga+Gafa mit einem neuen Konzept. „Eine Messe muss sich stetig neu erfinden“, befand auch Koelnmesse-CEO Oliver Frese. Bei der Neuausrichtung habe man sich an den vielfach geäußerten Erwartungen der Branche nach einer klareren Strukturierung, stärkerer Zielgruppenorientierung und einer gezielten Reaktion auf neue Freizeit- und Konsumgewohnheiten orientiert, betonen die Verantwortlichen.

Die erste Neuerung wird die Hallenaufteilung betreffen, denn die etablierten Themenbereiche „Living“, „Creation & Care“ und „BBQ“ bekommen Zuwachs: dem neuen Bereich „Outdoor Adventure“ wird eine eigene Halle gewidmet. Hier sollen dann künftig „Erlebnis, Aktivität und Outdoor-Lifestyle auf Produktinnovation und Community Building“ treffen, so die Koelnmesse. Die dahinterstehende Idee: Der Außenbereich wird zunehmend zum Erlebnisraum für Bewegung, Balance und Abenteuer. Diesen Trend greift die Spoga+Gafa auf und schafft einen eigenen Platz für diese Zielgruppe – und macht sich damit gleichzeitig interessant für Outdoor-Händler, Content Creatorinnen und Creators sowie Marken, die das Thema Outdoor Adventure emotional inszenieren und differenziert erzählen wollen, erklären die Verantwortlichen.

(Quelle: Dähne Verlag, Götz)

Fokuspunkt für nachhaltige Outdoor-Möbel

Auch der Bereich der Outdoor-Möbel wird neu strukturiert: In Halle 9 entsteht im Zuge des neuen Konzeptes eine kuratierte Ausstellungsfläche. Die ist exklusiv für europäische Outdoor-Möbelhersteller gedacht, die mit nachhaltiger Produktion, kurzen Lieferwegen und hoher Designqualität überzeugen, erklärt die Koelnmesse. Diese Fokussierung auf Herkunft, Qualität und Stil soll so nicht nur den europäischen Markt stärken, sondern auch ein „unverwechselbares Profil im internationalen Messegeschehen schaffen“.

Doch damit nicht genug, auch in anderen Angebotsbereichen werden Neuausrichtungen vorgenommen: So wird das Thema Asia-Sourcing künftig unter dem Namen „Garden Sourcing Hub“ gezielt für internationale Einkäuferinnen und Einkäufer in einer eigenen Halle gebündelt.  In der BBQ-Halle zieht ab 2026 zudem alle zwei Jahre der sogenannte „Flavour Market“ ein, das soll für eine stärkere Verknüpfung von Grilltechnik und Kulinarik sorgen – die Messemacher sehen hier deutliche Cross-Selling-Potenziale.

Zu guter Letzt wäre da noch die Tagesfolge, die sich erneut ändern wird: die nächste Spoga+Gafa findet von Montag, 22. Juni bis Mittwoch, 24. Juni 2026 in Köln statt. Diese Tagefolge werde künftig in geraden Jahren zur Regel, wie die Koelnmesse informiert. In ungeraden Jahren soll die Messe weiterhin an einem Dienstag starten. Die nicht näher erläuterte Begründung der Koelnmesse: Diese Flexibilität in der Tagefolge gewährleiste eine hohe internationale Beteiligung, optimale Reiseplanung und die bestmögliche Terminierung im Wettbewerb mit anderen Messen.

(Quelle: Dähne Verlag, Götz)
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