„Kultur steht nicht in der Stellenbeschreibung. Sie wirkt aber jeden Tag und sorgt dafür, ob ein Mitarbeiter sich gesehen und gehört fühlt – oder eben nicht“, erklärte Lise Uduak von Explore or Expire in ihrem Vortrag über Kulturwandel in Unternehmen. Sie gab damit den Startschuss für die Online-Lunch-Sessions des im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Frauennetzwerks La DIY.
Die Coaching- und Organisationsentwicklungs-Expertin hatte ihren Input mit dem Titel „Zwischen Haltung und Handlung – wie Kultur wirksam wird“ überschrieben. Was das bedeutet, das erörterte sie an zahlreichen Beispielen und im Austausch mit den Teilnehmerinnen. So fragte sie die Frauen vor ihren Bildschirmen, in welchen Momenten im Arbeitsalltag diese die Unternehmenskultur besonders deutlich spürten. Unter den Antworten waren Momente, die die konkrete Arbeit betreffen wie Besprechungen, Kundenbesuche, Prozesse der Entscheidungsfindung oder Zeitdruck. Aber auch das „Drumherum“ wie Firmenveranstaltungen, gemeinsame Mittagspausen oder Konfliktsituationen und Krankheit haben nach Erfahrung der Teilnehmerinnen Einfluss auf das Miteinander im Unternehmen. „Selbst in scheinbar banalen Situationen wirkt die Unternehmenskultur“, unterstrich auch Uduak.
Bei vielen Firmen ist die angestrebte Unternehmenskultur irgendwann einmal schriftlich festgehalten worden und es gibt auch einige, die die gemeinsam beschlossenen Werte immer wieder ins Gedächtnis rücken. „Wandel entsteht jedoch nicht nur durch ein Strategiepapier“, ist die Organisationsentwicklerin überzeugt, „Kultur lässt sich nicht künstlich gestalten, sie entsteht durch das, was Menschen konsequent tun.“ In der DIY-Branche sieht sie dafür besonders viel Potenzial, denn hier gebe es viele „pragmatische Macher“, die das Zeug dafür hätten, Strukturen zu überdenken und einen Wandel nach vorne zu treiben. Auch ein Großteil der anwesenden Frauen zeigte sich überzeugt, sehr viel Einfluss auf die Kultur in ihrem Unternehmen zu haben – und diese aktiv mitzugestalten.

Ein positives Beispiel ist hier auch die dänische Maurerin Mette Schak Dahlmann, die es geschafft hat sich in einer „typischen Männerdomäne“ zu behaupten. So kritisierte die Maurerin Schak Dahlmann etwa, dass es zwar auf dem Bau Räumlichkeiten gab, in denen man sich umziehen konnte, jedoch…