Sprecher der führenden deutschen Bonussysteme Payback und HappyDigits wiesen die Kritik zurück. Die Kundenkartenbetreiber behaupten, dass mit Gutscheinen und Sonderaktionen mehr Geld denn je an die Kunden ausgeschüttet werde. Nach Payback-Angaben sind im vergangenen Jahr rund 470 Mio. € an die Mitglieder geflossen.
Angesichts permanenter Umsatzrückgänge versuchen viele deutsche Einzelhändler wie Kaufhof und Karstadt, den Kundenschwund mit Hilfe von Bonussystemen aufzuhalten. Dem Payback-System haben sich Unternehmen wie Kaufhof, Real, Obi und Apollo-Optik angeschlossen. Nach Angaben der Betreiberfirma befinden sich rund 26 Mio. Karten im Umlauf.
An der Payback-Gesellschaft sind Unternehmen wie Lufthansa, der Handelskonzern Metro, die Unternehmensberatung Roland Berger und Payback-Chef Alexander Rittweger beteiligt. Einer der größten Rivalen Paybacks ist der HappyDigits-Betreiber CAP, hinter dem KarstadtQuelle, Deutsche Telekom und die Supermarktkette Tengelmann stehen.
Ob sich der Besitz einer Karte für den Kunden auszahlt, wird von Verbraucherschützern immer wieder angezweifelt. "Wer sich von Payback oder HappyDigits anlocken lässt, muss sich heute mit weit geringeren Preisnachlässen zufrieden geben als noch vor zwei Jahren", sagte am Montag Jürgen Schröder, Jurist der Verbraucherzentrale NRW. "Payback-Partner wie Kaufhof, Sportarena und Apollo-Optik, die ihren Kunden vor zwei Jahren noch zwei bis drei Prozent Rabatt einräumten, begnügen sich derzeit mit gerade mal einem Prozent." Das Gleiche gelte für die Konkurrenz: "Während Verbraucher vor zwei Jahren beim Vorzeigen der Karstadt-Kundenkarte, dem Vorläufer von HappyDigits, noch drei Prozent Rabatt bekamen, sind es heute nur ein Prozent oder weniger", sagte der Verbraucherschützer weiter. Tückisch dabei sei, dass sich mancher Kunde "zum vorschnellen Kauf oder auch zu einer oft überflüssigen Mitgliedschaft verleiten lasse", um bestimmte Prämien zu ergattern, sagte Schröder.