Die Erfahrungen der Händler zeigen danach, dass Diebstähle immer häufiger in organisierter Form durchgeführt werden. Die Täter gehen oft in Gruppen mit gezielter Aufgabenverteilung vor. Auf Bandendiebstähle und organisierte Kriminalität entfällt nach EHI-Schätzungen wertmäßig rund ein Viertel aller Ladendiebstähle.
Der Anteil der Verluste durch Diebstähle seitens der Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und Servicekräfte beträgt rund 3,4 Mrd. €. Den Großteil davon verursachen mit 2,26 Mrd. € unehrliche Kunden. Die zweite Stelle im Diebstahlranking nehmen die Mitarbeiter mit rund 820 Mio. € ein; Servicekräfte entwenden Waren im Wert von ca. 300 Mio. €. Ein weiterer Posten der Inventurdifferenzen - 640 Mio. € - entsteht durch organisatorische Mängel wie falsche Produktauszeichnungen. Hinzu kommen Investitionen von jährlich rund 1,3 Mrd. €, das sind 0,3 Prozent vom Umsatz, in Präventions- und Sicherungsmaßnahmen, um die Waren vor Diebstählen zu schützen. Insgesamt gehen dem Handel damit laut der Studie durch Inventurdifferenzen und Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen rund 1,3 Prozent seines Umsatzes verloren.
An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 97 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 23.511 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 85,6 Mrd. € erwirtschaftet haben. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Geschäfte beträgt 985 m².