Buchkritik von Bruno Niehl

Das Buch zum Obi-Jubiläum ist erschienen

(Quelle: Dähne Verlag)
15.12.2020

Rechtzeitig zum Jubiläum des größten deutschen Baumarktbetreibers Obi ist Anfang November 2020 das „offiziöse“ Geburtstagsbuch erschienen: „50 Jahre Obi – Eine Reise durch das Obi-Wunderland“ schildert in 29 „Reisekapiteln“ auf über 370 Seiten die Erfolgsgeschichte des Wermelskirchener Baumarktbetreibers. Wer konnte schon damit rechnen, dass die Eröffnung des ersten Obi-Standorts in Hamburg-Poppenbüttel im November 1970 der Startschuss für eine derart außerordentlich erfolgreiche Expansion sein sollte? Der Autor – Dr. Joachim Bengelsdorf, seines Zeichens Chefredakteur beim Dähne Verlag – hat gut zwei Jahre recherchiert, geschrieben und redigiert und das Unternehmen Obi, seine Macher und die zahlreichen „stillen Helden im Hintergrund“ von der Gründungsphase des Baumarktbetreibers bis zur Jetztzeit begleitet und porträtiert. Ergänzt werden die einzelnen Textkapitel durch Bild-, Ton- und Videomaterial, das mit QR-Codes direkt abgerufen werden kann. Darüber hinaus ist das Jubiläumsbuch über Obi nicht nur auf Deutsch, sondern in acht weiteren Sprachen erschienen, nämlich auch in den Sprachen der Länder, in denen Obi augenblicklich aktiv ist. Nachfolgend eine kritische Betrachtung des Obi-Buches von Bruno Niehl, Mitinhaber des Beratungsunternehmens "sens.ation" und ein alter DIY-Fahrensmann.

Lehrreiche Lektüre für 'alte Hasen' und 'ambitionierte Einsteiger'
Bruno Niehl

"Zum 50-jährigen Bestehen ist 2020 das Geburtstagsbuch der Reise durch das Obi-Wunderland erschienen. Der Autor Joachim Bengelsdorf - seit 20 Jahren Chefredakteur des diy-Fachmagazins - ist ein exzellenter Kenner der Baumarktbranche. Er nimmt den Leser auf eine Reise durch das Obi-Wunderland mit. Wer auf den 29 Reiseetappen eine nüchterne Firmenchronik erwartet, wird positiv überrascht. Die besondere Erzählform und das Einbetten in Zeitgeschichten lassen den Leser die einzelnen Stationen miterleben und gestalten die Zeiträume mit interessanten, amüsanten, verblüffenden und wissenswerten Geschichten. Es zeigt Obi als Vorreiter und etablierten Bestandteil zur kulturhistorischen Entstehung des DIY-Marktes in Europa.

Die Reise beginnt mit einer philosophischen Einführung in die Welt des Selbermachens. Bereits in den 50er Jahren entdeckt der Remscheider Unternehmer Emil Lux, dass sich der Markt verändert. Er setzt daher verstärkt auf Produkte speziell für Heimwerker. Damit entstehen neben den traditionellen, Profi-orientierten Sortimenten für den Fachhandel Angebote für Heimwerker. Inspirierend war hierbei die jährlich stattfindende National Hardware Show in New York und die neuen Vertriebssysteme an Endverbraucher in Amerika.

1958 nimmt die Reise durch die DIY-Welt mit dem Eintritt von Manfred Maus in das Unternehmen Lux, Fahrt auf. Die Vision von Maus ist es '12 Fachgeschäfte unter einem Dach' zu vereinen und dem Kunden anwendungsspezifisch ganze Gewerke bieten zu können. In den folgenden Jahren wirbt Maus für seine Idee des 'One-Stop-Shopping'. Mit einem Mustermarkt soll der betriebswirtschaftliche Beweis für dieses Marktmodell erbracht werden. Für eine spätere Expansion wird ein Franchisesystem entwickelt. Für diese neue Handelsform wirbt Maus in den nächsten Jahren und entwickelt unterschiedliche Beteiligungsmodelle.

Auf der Etappe 5 liest man, wie es zu dem Namen 'Obi' kam. Hieran hat wieder der Visionär Maus entscheidenden Anteil, da er eine Marke aufbauen will, unter deren Dach sich die Baumärkte formieren. Der erste Obi-Markt wird am 5. November 1970 eröffnet. 1973 geht der erste Franchise-Obi-Markt an den Start.

 

Um das rasante Wachstum des Unternehmens finanzieren zu können, wird ein leistungsfähiger Partner gesucht, den man 1985 mit Tengelmann findet. Die Öffnung der Ostmärkte und die deutsche Wiedervereinigung geben der Obi Expansion einen nachhaltigen Schub. Insgesamt ist man in 11 europäischen Ländern vertreten.

'Schnell wachsenden Unternehmen droht häufig, dass ihr Gründungscharakter verloren geht', beschreibt Bengelsdorf die Herausforderung, sich dem veränderten Umfeld anzupassen. Insbesondere das elektronische Zeitalter bestimmt immer mehr interne und externe Abläufe.

2000 beginnt eine neue Epoche. Der langjährige Obi-Chef Manfred Maus wechselt in den Aufsichtsrat. Nachfolger als Obi-CEO wird Harald Lux, der das Unternehmen personell und strukturell auf veränderte Marktanforderungen ausrichten soll. Die Zentrale in Wermelskirchen wird mehr Kompetenzen erhalten. Dieses Vorhaben stößt bei einigen Franchisenehmern auf Ablehnung. Die hieraus entstehenden Turbulenzen führen dazu, dass Tengelmann vergeblich einen Kaufinteressenten für Obi sucht.

Sergio Giroldi übernimmt als CEO. Unter seiner Führung entwickelt sich Obi zu 'einem Sahnestück' innerhalb der Tengelmann-Gruppe. Dies liegt auch an einer erfolgreichen Neuausrichtung, einhergehend mit einer Expansion durch die Übernahme von Praktiker- und Baumax–Märkten und einer neuen Reglung in der Zusammenarbeit zwischen Zentrale und Franchisepartnern.

Im Buch kommen auch einige Lieferanten zu Wort- Gardena, Alpina, Kärcher, Weber-Stephen, Ostendorf- und teilen ihre Obi-Erfahrungen zwischen Kooperation und Konfrontation mit.

Das Buch endet mit einem Einblick und Ausblick in zukünftige Obi Schwerpunkte. Bestimmend hierbei ist die Rückbesinnung auf Kunden- und Erlebniswelten. Mit 'Obi next' ist eine Organisation geschaffen worden, schnell und erfolgreich auf die Veränderungen im Markt zu reagieren. Auch die digitale Welt wird uns hier als Stätte der Kommunikation begleiten.

Es hat mir viel Spaß gemacht, die einzelnen Stationen auf dieser Obi-Reise miterleben zu dürfen. Neben vielen interessanten Hintergründen zur Obi-Geschichte wurden durch das Buch eigene  Erinnerungen an Menschen und Orte geweckt. Eine lohnenswerte, lehrreiche Lektüre für 'alte Hasen' und 'ambitionierte Einsteiger'."

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