"Kearney Report 2021"

Regionalität, Schnelligkeit und Agilität sind neue Treiber für Transaktionen

Regionalität und Nachhaltigkeit sind wichtige Kriterien bei der Auswahl der geeigneten Unternehmen.
Regionalität und Nachhaltigkeit sind wichtige Kriterien bei der Auswahl der geeigneten Unternehmen.
23.06.2021

Im ersten Pandemiejahr haben die Transaktionen in der Handels- und Konsumgüterbranche einen historischen Tiefstand erreicht, wie der M&A-Bericht 2021 der Managementberatung Kearney zeigt. 2020 lag er bei 205 Mrd. US-Dollar im Vergleich zu 496 Mrd. US-Dollar in 2016, relativ zum vergangenen Jahr ist er um sechs Prozent abgesackt. „Fusionen und Übernahmen folgen neuen Strategien: Alles wird der Nähe zu den Verbrauchern untergeordnet, die Unternehmen werden regionale, schnelle und agile Geschäftsmodelle anstreben, die ihnen größtmögliche Nähe zu ihren Kunden erlauben“, sagt Dr. Mirko Warschun, Leiter der Kearney-Handels- und Konsumgütersparte. M&A steht für Mergers & Acquisitions und ist ein Sammelbegriff für Transaktionen im Unternehmensbereich wie Fusionen von Gesellschaften und Unternehmensverkäufe.

80 Prozent der Befragten rechnen nach dem Abschwung der vergangenen Jahre mit einer neuen Transaktionswelle, ausgelöst auch durch den Trend, Unternehmensanteile wieder abzustoßen. Von den 20 größten Unternehmen der Konsumgüterindustrie, so die Ergebnisse der Studie, werden voraussichtlich bis zu drei Viertel größere Veräußerungen in ihrem Portfolio vornehmen. Darüber hinaus werden neue Marktrealitäten, Digitalisierung und die Hinwendung zum Direct-To-Consumer-Geschäft die Investitionstrends des kommenden Jahres beeinflussen.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass viele Unternehmen in der Pandemie Geld eingenommen haben, das sie jetzt vermehrt in Zukäufe und Beteiligungen investieren, um noch näher an ihre Kunden heranzurücken, Produkte zu entwickeln oder Trends wie Nachhaltigkeit zu bedienen. In diese Bewegung gehört auch, dass sich Unternehmen von Beteiligungen trennen, die nicht in ihr Portfolio passen oder nicht die richtigen Ergebnisse brachten.

„Aus den vergangenen Krisen haben wir gelernt, dass turbulente Zeiten eine Welle von Innovationen und radikalen Veränderungen mit sich bringen. Damit sind Strategien, die rein auf organisches Wachstum setzen, nicht mehr zeitgemäß“, so Warschun. Man sehe jetzt schon, dass die Unternehmen mit ihrer M&A-Politik unmittelbare und langfristige Wachstumsmöglichkeiten suchten und dabei die Regionalität und Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle im Blick hätten.

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