GfK Consumer Life Studie

Trend zum Heimwerken hält an

Akkugeräte sind beliebt.(Quelle: Bosch)
Akkugeräte sind beliebt.
29.10.2021

Aktuell liegen die Umsätze von Elektrowerkzeugen sowie im Gartensektor deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Diesen Trend bestätigen aktuelle Ergebnisse der GfK Consumer Life Studie: Gegenüber 2019 wird in Deutschland häufiger im Garten, am Haus oder in der Wohnung gewerkelt. Im Zeitraum von Januar bis August 2020 legten Elektrowerkzeuge im GfK-Panelmarkt um 4 Prozent an Umsatz zu, das Gartensegment sogar um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Bedarf noch nicht gedeckt

„Die Befürchtung vieler Hersteller, dass die Verbraucher in der Pandemie ihren Bedarf an DIY-Produkten mehr als gedeckt haben und die Umsätze 2021 drastisch einbrechen würden, sehen wir nicht bestätigt“, so Alexander Theile, GfK-Experte im Bereich Home & Living. „In der Kategorie Elektrowerkzeuge und im Bereich Garten liegen die Umsätze in den ersten acht Monaten 2021 mit einem deutlichen Plus von 5 und 9 Prozent über den Vergleichswerten von 2019 vor der Pandemie.“

Akkugeräte gewinnen gegenüber kabelgebundenen

Diese positive Entwicklung im Powertools- und Gardening-Markt basiert laut GfK unter anderem auf der weiterhin hohen Nachfrage nach Akkugeräten. Klassische kabelgebundene Elektrogeräte sowie Benzingartengeräte sind auf dem Rückzug. Sogenannte Cordless Baretools (Akku-Elektrowerkzeuge und Gartengeräte, die ohne Akku verkauft werden) werden sehr stark nachgefragt. Der wertmäßige Anteil von Cordless Baretools liegt bei Elektrowerkzeugen schon bei 45 Prozent im GfK-Panelmarkt; bei motorisierten Gartenhelfern bei 23 Prozent.

Neue Elektrowerkzeuge und Gartengeräte werden inzwischen immer häufiger ohne Akkus verkauft. Die Öffnung der Hersteller gegenüber den Akkus von Wettbewerbern und breiteren Sortimenten innerhalb der jeweiligen Akkufamilien mache, so die Konsumforscher, einen Umstieg auf Cordless Baretools attraktiver. Zudem seien Akkugeräte ohne Akku günstiger als vergleichbare Produkte mit Akku. Kostete ein Akku vor drei Jahren noch 82 Euro, liegt der Durchschnittspreis aktuell bei 77 Euro.

DIY und Gartenarbeit sind Deutschen wichtig

„Der Anteil der Menschen, die mindestens einmal pro Woche Gartenarbeit machen, ist 2021 auf 39 Prozent gestiegen. Und auch der Anteil derer, die mindestens einmal pro Woche am Haus oder der Wohnung herumwerkeln, nimmt zu: mehr als jeder Fünfte ist mittlerweile sehr regelmäßig als Heimwerker aktiv“, bestätigt Petra Süptitz, in Deutschland verantwortlich für die GfK-Studie.

Während der Anteil der über 60-Jährigen abnimmt, gibt es immer mehr DIY-Fans unter den 50- bis 59-Jährigen; auch der Anteil an Studenten stieg leicht. Ebenfalls wachsend ist seit 2019 der Anteil der Menschen mit geringem Einkommen. Petra Süptitz erklärt: „Das spricht dafür, dass die Menschen nicht nur aus Spaß viel selbst machen, sondern auch um Geld zu sparen. Ganz anders sieht es beim Thema Garten aus: Überdurchschnittlich viele Menschen, die regelmäßig im Garten arbeiten, haben ein hohes Einkommen – eben genau die Zielgruppe, die sich auch ein Haus mit Garten leisten kann.“

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