Die ZG Raiffeisen hat in ihrem Einzelhandelsgeschäft im vergangenen Jahr 121,5 Mio. Euro und damit 0,4 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr. Zweistellig hat erneut die Sparte Baustoffhandel verloren; hier ist der Umsatz um 11,5 Prozent auf 101,4 Mio. Euro zurückgegangen. Diese Zahlen haben die Vorstände Lukas Roßhart und Holger Löbbert gestern auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Den leichten Umsatzrückgang führte er auf die allgemeine Kaufzurückhaltung und das zweite verregnete Frühjahr in Folge zurück – in Anbetracht der allgemeinen konjunkturellen Lage sei ein derartiger kleiner Umsatzrückverlust noch „erfreulich“. Ihren Anteil daran hatte auch der schwache Brennstoffabsatz aufgrund der warmen Witterung im Herbst und im Winter. Das Segment der Heimtiernahrung, mit größtenteils in Kehl produzierten Eigenmarken, habe sich dagegen gut entwickelt. „Grundsätzlich befinden wir uns mit unserer Sortimentsgestaltung und Positionierung, in denen wir auf Qualität, Regionalität und Genuss setzen, auf dem richtigen Weg“, unterstrich Roßhart.
Im Baustoffhandel sieht das Unternehmen die Talsohle erreicht; die Nachfrage nach Baukrediten ziehe langsam wieder an. Mit einer echten Aufhellung der Baukonjunktur rechnet die ZG allerdings erst ab 2026. Um Kosten zu sparen, wurden Maßnahmen in den Bereichen Personal, Fuhrpark und Standorte ergriffen.
Eine weitere Maßnahme ist die Zusammenlegung der Sparten Baustoffe und Märkte seit dem 1. Januar 2025, von der sich das Unternehmen Synergieeffekte erwartet. Die Zusammenlegung sei nicht nur organisatorischer Natur, sondern werde sich auch auf der Fläche niederschlagen, erklärte Roßhart. Positiv auswirken soll sich auch das neue Joint-Venture mit der Agrola, einer Tochtergesellschaft der Schweizer Fenaco-Genossenschaft. Unter dem Namen Landwelt – unter diesem Namen hatte die ZG in der Vergangenheit bereits versucht, gemeinsam mit der Fenaco-Genossenschaft Märkte nach dem Vorbild der Schweizer Landi-Standorte in Süddeutschland aufzubauen – soll das gemeinsame Unternehmen den Bereich Photovoltaik etablieren. Landwelt hat seine Arbeit zum Jahresbeginn aufgenommen. Zudem bemüht sich die ZG, den Bereich Bewässerungstechnik zu erschließen.
Ein Wachstum weist die ZG Raiffeisen für die Haus & Garten Deutschland GmbH (HGD) aus, ein Joint Venture mit der Raiffeisen Ware Austria in Wien. Die mehr als 1.040 betreuten Märkte haben 2024 einen Umsatz mit HGD-Sortimenten in Höhe von 215 Mio. Euro verbucht, das entspricht 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr.