Stationär bleibt

Kaum Fortschritte bei Digitalisierung im Handel

Beispielsweise Obi ist ein Händler, der seit Jahren stark auf Digitalisierung setzt. Doch die Studie zeigt, dass das nicht überall der Fall ist. (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
Beispielsweise Obi ist ein Händler, der seit Jahren stark auf Digitalisierung setzt. Doch die Studie zeigt, dass das nicht überall der Fall ist. 
09.07.2025

Die Digitalisierung verläuft im Handel eher schleppend, hat der Digitalverband Bitkom im Rahmen einer Studie herausgefunden. Nur 2 Prozent der befragten Händler sehen sich in Bezug auf die Digitalisierung an der Spitze, 28 Prozent sehen sich selbst zumindest als einen der Vorreiter. Demgegenüber stehen 66 Prozent der Unternehmen, die sich als Nachzügler bei der Digitalisierung wahrnehmen – 2 Prozent geben sogar an, den Anschluss ganz verpasst zu haben. 62 Prozent sehen die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse als Herausforderung. 87 Prozent halten die Digitalisierung für eine Chance, nur 11 Prozent sehen in ihr ein Risiko.

Bei den Risiken oder Nachteilen der Digitalisierung dominieren aus Sicht der Händler drei Aspekte: ein steigender Wettbewerbsdruck (90 Prozent), ein hoher Aufwand für Datenschutz und -sicherheit (89 Prozent) und der Verlust des persönlichen Kundenkontakts (68 Prozent). 95 Prozent der befragten Händler vereinfachen damit den Bestellvorgang, für 92 Prozent ermöglicht sie eine vereinfachte Kommunikation mit Geschäftspartnerinnen und -partnern. Die Tatsache, dass der Handel aufgrund von Digitalisierung nicht mehr durch Öffnungszeiten eingeschränkt wird, sehen 83 Prozent als Vorteil. 75 Prozent können dank neuer Technologien Kundinnen und Kunden individueller ansprechen.

Was die Bitkom-Untersuchung auch zeigt: Der stationäre Handel bleibt und wird durch den Online-Handel nicht ersetzt, sondern ergänzt. Lediglich 6 Prozent der Händler verkaufen nur vor Ort und ebenfalls geringe 6 Prozent sind ausschließlich online aktiv. 86 Prozent der Händler bieten ihre Produkte und Dienstleistungen sowohl im Netz als auch vor Ort an. Und das soll nach Meinung der befragten Händler auch so bleiben: Nur 11 Prozent sehen grundsätzlich keine Perspektive für den stationären Handel. 32 Prozent der befragten Händler können sich dennoch vorstellen, im Jahr 2030 nur noch online zu verkaufen. Eine große Rolle spielen dabei die Preise: 72 Prozent sind der Ansicht, der stationäre Handel könne mit den günstigen Preisen im Internet nicht mithalten.

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