Der Pflanzenversandhändler Gärtner Pötschke befindet sich in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Düsseldorf Dr. Christian Holzmann von der bundesweit tätigen Kanzlei Brinkmann & Partner bestellt. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Dominic Poster prüft das Team nun diverse Sanierungsoptionen sowie eine langfristige Fortführungslösung, teilt die Kanzlei mit. Die Suche nach Investoren läuft voraussichtlich bis Ende August; das eigentliche Insolvenzverfahren könnte dann am 1. September eröffnet werden. Dem Insolvenzantrag hatte das Gericht bereits am 2. Juni 2025 zugestimmt.
Gärtner Pötschke gilt als einer der Pioniere im Versandhandel mit Pflanzen, Saatgut, Blumenzwiebeln und ergänzenden Sortimenten. Die Geschichte des Unternehmens reicht 112 Jahre zurück. Nach Angaben des Insolvenzverwalters hat Pötschke derzeit 138 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein planerisches jährliches Umsatzvolumen von rund 30,0 Mio. Euro.
Gestiegene Kosten im Bereich Logistik, Personal und IT werden als Hauptgründe für die finanzielle Misere genannt. Auch der Umstieg auf eine neue Plattform für den Online-Shop hatte nicht den erwarteten Erfolg.
Das Insolvenzverfahren ist bereits das dritte seit 2019. Im selben Jahr hat die Droege Group den Versandhändler übernommen, um ihn in seine Plattform Weltbild-Gruppe zu integrieren. Im vergangenen Jahr rutschte allerdings auch Droege in die Insolvenz, und damit auch ein weiteres Mal Pötschke. Kurzfristig war ein Mitglied der Familie Droege im Mai und Anfang Juni 2025 in der Pötschke-Geschäftsführung tätig, ist dann aber wieder ausgeschieden.