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1998, Nr. 11, S. 3
KOMMENTAR
 
Arnt Hannewald
Konzentration ohne Ende
Verfolgt man gegenwärtig die Statements mancher Spitzenmanager der
deutschen DIY-Branche zur konjunkturellen Situation, so ist häufig
von Konsolidierung die Rede. Das Wachstum des deutschen DIY-Marktes habe
deutlich an Tempo verloren. Strukturelle Anpassungen an die Situation im
übrigen Einzelhandel seien erforderlich und bereits im Gange; daher
seien weitere Konzentrationen zu erwarten. Solche oder ähnlich lautende
Einschätzungen wirken beinahe beschwichtigend angesichts der Dramatik
und der Geschwindigkeit der Veränderungen unter den deutschen DIY-Handelsunternehmen.
Während gerade in den zurückliegenden Jahren einige der ehemals
renommierten Familienunternehmen von der Bildfläche verschwanden, hebt
sich eine Spitzengruppe des deutschen DIY-Handels immer deutlicher heraus.
Wie die Statistiken des Dähne Verlag zeigen, kontrollieren inzwischen
drei große Baumarkt-Gruppen (OBI, Praktiker und hagebau) in Deutschland
rund ein Viertel aller etwa 4.000 Baumärkte und verfügen insgesamt
über mehr als 4,3 Mio. qm Verkaufsfläche. Zum Vergleich: Die drei
nächst kleineren Gruppen bringen es zusammen gerade noch auf die Hälfte
dieser Verkaufsfläche. Eine andere Zahl unserer Statistik: Ein weiteres
Viertel aller Baumärkte deutscher DIY-Händler wird von anderen
sechs Unternehmensgruppen kontrolliert. Eine große Bereicherung sind
dabei die stabilen Kooperationen und Franchise-Organisationen, die ihre
Stellung neben den Konzernen und großen Familienunternehmen erfolgreich
behaupten.
Die Konzentration ist also bereits beachtlich fortgeschritten. Die verbliebenen
konzernunabhängigen, familiengeführten Filialunternehmen des deutschen
DIY-Handels bemühen sich redlich, den Anschluß an die Spitzengruppe
nicht abreißen zu lassen - mit unterschiedlichem Erfolg. Die Herauskristallisierung
von ausgeprägten Branchenführern ist hingegen schon nahezu abgeschlossen,
je nachdem wie weit man diese Spitzengruppe fassen möchte. Vom weiteren
Wachstum des Marktvolumens profitieren die Großen überdurchschnittlich,
ganz nach dem Motto “Die Großen werden größer, die
Kleinen werden weniger."
Vor diesem Hintergrund bekommt die eingangs genannte These von der Konsolidierung
einen eigenartigen Klang. Während sich Vertreter der Spitzengruppe
unter dem Deckmantel des Tagesgeschäfts auf lukrative Akquisitionen
konzentrieren können, laufen die Verfolger jetzt Gefahr, daß
sich in der gegenwärtigen Konsolidierungsphase der Abstand zur Spitze
vergrößert. Dann…
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