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Geld für Online-Angebote

Verlage denken über die Umstellung ihrer Internetauftritte nach und wollen in Zukunft Geld für ihre Leistungen verlangen. Dafür ist aber ein starkes Printobjekt Voraussetzung

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Schon in den nächsten sechs Monaten wollen deutsche Verlage ihr Online-Angebot umstellen und weitgehend kostenpflichtig machen. Dafür soll die Qualität der Inhalte verbessert werden. Dies sei, so der Nachrichtendienst de.internet.com, das Ergebnis einer Umfrage des Beratungsunternehmens Andersen Consulting unter sieben führenden deutschen Verlagshäusern – darunter der Axel Springer Verlag und Gruner + Jahr.
Vor dem Hintergrund der Situation am Neuen Markt und der seit 2001 rückläufigen Werbeeinnahmen im Internet sind die derzeitigen Geschäftsmodelle der Online-Verlagsdienste nicht profitabel, so die Studie. Als Grund für die geplante Preiseinführung geben sechs Verlage ökonomische Sachzwänge an. Fünf wollen bis spätestens Ende des ersten Halbjahres 2002 Gebühren erheben. Drei der befragten Unternehmen stellen bereits heute zum Teil kostenpflichtige Angebote ins Netz. Daneben werden jedoch auch weiterhin Teile des Angebotes kostenfrei bleiben: Die Befragten erwarten, dass es zu einer Mischform aus gebührenpflichtigen und freien Angeboten kommen wird.
Wie die Studie zeigt, wird das Preis-/Leistungsverhältnis für die Nutzer-Akzeptanz entscheidend sein, darin sind sich alle befragten Verlage einig. Sofern die Hochwertigkeit des Produktes garantiert ist, d.h. Inhalte exklusiv, personalisierbar und ansprechend aufbereitet sind, beurteilen die Befragten die Marktentwicklung positiv. Dennoch halten vier Verlage die Einführung von Preismodellen für einen kritischen Faktor in der Entwicklung der Branche. „Sollte es den Anbietern nicht gelingen, attraktive Leistungspakete zu entwickeln, werden die Kunden bei der Wahl der Internetangebote versuchen, auf kostenfreie Seiten auszuweichen“, erklärt Andreas Gentner, zuständiger Partner bei Andersen.
Für erfolgsentscheidend werden besonders die bereits etablierten Marken gehalten: Fast alle Befragten wollen bei der Einführung kostenpflichtiger Inhalte im Pilotversuch mit ihren bekannten Printmarken versuchen, Kunden zu binden. Bei der Gebührenerhebung diskutieren die Verlage verschiedene Modelle. Denkbar ist u.a. eine Abrechnung pro Kunde oder per nachgefragtem Dienst (Abonnenten bezogenes Modell) bzw. eine Clubmitgliedschaft, die den Zugang zu exklusiven Daten sichert. Bei dem Pay-per-Minute-Modell hingegen zahlt der Nutzer pro Downloadminute, bei Pay-per-Use fällt nur eine einmalige Nutzungsgebühr je nach Inhalt an. Für den elektronischen Bezahlvorgang bietet sich neben dem Inkassoverfahren die Abrechnung über das Festnetz…
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