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Ausgerechnet Schierer

Im oberpfälzischen Nittenau öffnete der erste Franchise-Baumarkt, der aus der Partnerschaft von Eurobaustoff und Toom hervorgeht. Das Pikante daran: Der Franchisenehmer trägt einen bekannten Namen

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Auf dem Weg nach Nittenau in der Oberpfalz geht mir so einiges durch den Kopf. Weniger die jüngere Ereignisgeschichte von Orten wie Wackersdorf, die ich gerade passiere, oder Merksprüche von Donauzuflüssen wie Naab und Regen, über die ich hinwegfahre, um nach Nittenau, dem rund 9.000 Einwohner starken Unterzentrum im Oberpfälzer Jura zu gelangen. Mich beschäftigt vielmehr primär eine einzige Frage: „Warum gerade Schierer?“
Der Familienname Schierer hat ja zuerst einmal im Baustoff-Fachhandel seine besondere Bedeutung. Immerhin acht Baustoff-Standorte von Cham bis Pilsen nennt die Max Schierer GmbH ihr Eigen, dazu  aber auch fünf Baumärkte (der erste wurde bereits 1977 in Cham eröffnet). Hinzu kommt ein Farben-, Bodenbelags- und Holzgroßhandel. Und seit der Trennung des Ur-Unternehmens 1992 in einen Handels- und Industrieteil ist Max Schierers Bruder Ludwig in der Oberpfalz als Baustoffproduzent auch eine feste Größe. Und: Seit 1990 ist Max Schierer Präsident des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB).
Weshalb hat dann gerade Schierer seine Seele, so könnte man ketzerisch fragen, an einen Baumarktfilialisten wie Toom verkauft? Denn seit Mitte November prangt über dem Baumarkt in Nittenau nicht mehr der Name „Schierer“, wird nicht mehr vom alt gewohnten Baustoff-Fachzentrum gesprochen. Nein: „Toom“ leuchtet jetzt den Oberpfälzern heim. Und: wo außen Toom drauf steht, ist auch im Baumarkt konsequent Toom drinnen.
Seitdem Mitte Februar 2006 bekannt wurde, dass die Eurobaustoff (damals noch als I&M Interbaustoff firmierend) und Toom Baumarkt eine Kooperation eingehen würden (siehe Kasten), die den Gesellschaftern der Kooperation auch die Übernahme von Einzelhandelsystemen von Toom (Franchising) ermöglichen würde, hat die Branche nur darauf gewartet, wer denn jetzt der erste Eurobaustoff-Gesellschafter sein würde, der wechseln würde.
Deshalb hat die Übernahme des Toom-Franchisesystems in Nittenau seitens Schierer auch eine Bedeutung, die weit über den eigentlichen Akt der Neueröffnung eines Baumarktes hinausgeht. Auch Mitgeschäftsführer Maximilian Schierer, der Sohn von Max Schierer und Hauptbetreiber der Einführung des Toom-Systems in Nittenau, war sich dessen wohl bewusst, als er am Eröffnungstag sagte: „Dies ist ein ungewöhnlicher Tag, da ich heute offiziell einen Baumarkt eröffne, ohne dass er unseren Namen trägt. Aber“, so führte er weiter aus, „die Entscheidung, die Schierer-Schilder abzuschrauben und die Toom-Schilder anzubringen, fiel mir…
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