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Durststrecke beendet?

Der deutsche Fenstermarkt wächst wieder. Doch die Aussichten für das künftige Wachstum sind getrübt, da Vorzieheffekte das Bild verzerren.
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Im vergangenen Jahr wurden am deutschen Fenstermarkt insgesamt 11,4 Mio. Fenstereinheiten abgesetzt, was einer Steigerung von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz stieg im Vergleichszeitraum durch Preiserhöhungen sogar um 7,5 Prozent auf 3,1 Mrd. €. Für die kommenden Jahre, prophezeit das Marktforschungsinstitut Interconnection Consulting, Wien, werde das Wachstum jedoch wieder deutlich schwächer ausfallen, bleibe aber noch im positiven Bereich. Bis 2010 würden voraussichtlich 12,3 Mio. Fenstereinheiten pro Jahr verkauft werden. Kurzfristig werde der Aufschwung vor allem vom Neubau getragen, der 2006 durch Vorzieheffekte wegen der endgültigen Abschaffung der Eigenheimzulage und der Erhöhung der Mehrwertsteuer ein sattes Plus verbuchen konnte. Durch ein Wachstum von 8,5 Prozent konnte dieses Segment 2006 seinen Anteil um ein Prozent auf 46,4 Prozent steigern. Nichtsdestotrotz sei auch 2006 das Renovationssegment mit 4,6 Prozent Wachstum eine gute Stütze für den Fenstermarkt gewesen, so die Marktforscher. In den kommenden Jahren werde jedoch der Neubau wieder rote Zahlen schreiben, während die Renovation langfristig die treibende Kraft sein werde. Das am meisten nachgefragte Rahmenmaterial bleibt nach wie vor PVC. 2006 konnte diese Produktgruppe durch ein mengenmäßiges Wachstum von 7,9 Prozent seinen Anteil auf 53,5 Prozent steigern. Auch in Zukunft erwartet Interconnection, dass die Zuwachsraten über denen anderen Materialien liegen, da PVC gerne für Renovierungszwecke verwendet wird und vergleichsweise zu geringen Preisen zu haben sei. Lediglich Kombinationsfenster werden, wenn auch bei einer weit geringeren Menge, den Absatz stärker steigern können als PVC-Fenster. Trotz einem mengenmäßigen Plus von 3,8 Prozent verlieren die Holzfenster weiter an Marktanteil. „Der Werkstoff Holz wird aber trotzdem langfristig noch stark am Fenstermarkt vertreten sein“, so Alexander Bonat, Branchenexperte bei Interconnection Consulting, „denn die Zukunft der Holzfenster liegt nicht im Billigsegment, sondern vielmehr im architektonisch anspruchsvollen Kundensegment. Nicht zuletzt wird die Nachfrage einer zahlungskräftigen Kundenschicht nach natürlichen Baustoffen den Rückgang dieses Rahmenmaterials bald zum Stoppen bringen.“ Auch wenn sich das Wachstum von 2006 in den Folgejahren nicht im selben Maße fortsetzen werde, die Wende scheine geschafft zu sein. Denn mit jährlich 14 Fenstereinheiten je Einwohner, so…
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