Baumärkte sind pessimistisch

HDE erwartet 2024 Umsatzplus im Handel

Die Aussichten im Baumarkthandel sind eher düster. (Quelle: Dähne Verlag/Strnad)
Die Aussichten im Baumarkthandel sind eher düster. 
31.01.2024

Nach einem schwierigen 2023 rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit leicht verbesserten Umsätzen für den Einzelhandel im laufenden Jahr. Im Vorjahresvergleich steigen die Umsätze demnach nominal um 3,5 Prozent, real entspricht das einem Plus von einem Prozent. „Auch wenn die Kaufkraftverluste der letzten beiden Jahre nicht ausgeglichen werden können, ist das zumindest eine positive Signalwirkung für die Branche“, so HDE-Präsident Alexander von Preen.

Die Baumärkte gehören jedoch zu den Handelsbranchen mit eher pessimistischen Einschätzungen für 2024. Das geht aus der HDE-Konjunkturumfrage hervor, die der Handelsverband Deutschland heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt hat. Danach rechnen fast 30 Prozent der befragten Unternehmen im Segment Bau- und Heimwerkerbedarf in diesem Jahr mit Umsätzen deutlich unter Vorjahr, ein weiteres gutes Drittel geht von Umsätzen leicht unter Vorjahr aus. Weniger als 20 Prozent erwarten leicht steigende Umsätze. Mit einem Niveau deutlich über Vorjahr rechnet keines der Unternehmen im DIY-Handel. Ähnlich sehen die Einschätzungen im Möbelhandel und im Bereich Haushaltswaren aus. Dagegen blickte der LEH wesentlich zuversichtlicher auf das laufende Jahr, ebenso beispielsweise der Buchhandel.

Im Online-Handel ist nach Ansicht der Befragten 2024 kein großer Wachstumsimpuls zu erwarten: Nominal werden die Umsätze in diesem Bereich voraussichtlich um drei Prozent zulegen, real bleibt ein Plus von einem Prozent. „Der Online-Handel hat während der Corona-Jahre einen riesigen Umsatzsprung hingelegt. Es war zu erwarten, dass in der Zeit danach das Wachstum nicht ungebremst weiter geht. Das Umsatzniveau ist und bleibt aber hoch“, so von Preen.

Appell gegen den Rechtsruck

Gleichzeitig bleiben unkalkulierbare Risiken wie die Kriege in der Ukraine und in Nahost, aber auch der Fachkräftemangel. In diesem Zusammenhang warnt der HDE-Präsident vor einem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft: „Vielen Branchen der deutschen Wirtschaft geht das Personal aus. Schon allein diese offensichtliche Herausforderung sollte Grund genug sein einzusehen, dass man mit der Ausgrenzung und der Verächtlichmachung von Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, die ihr Glück in unserem Land suchen, den Holzweg beschreitet.“ Der Handel sei eine vielfältige Branche mit Beschäftigten aus vielen Nationen, die Unternehmen böten Chancen für vielseitige Karrierewege.

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