Der Markt für Substrate steht im kommenden Produktionsjahr potenziell vor „gewaltigen Herausforderungen", wie es der Industrieverband Garten (IVG) beschreibt. In einer aktuellen Pressemitteilung informiert der Verband über die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung, die ein düsteres Bild für Substrathersteller in Deutschland und den Niederlanden zeichne.
„Die Verfügbarkeiten mengenmäßig beziehungsweise produktionstechnisch unersetzbarer Rohstoffe wie Torf und Kokosfasern/Cocopeat für den westeuropäischen Substratmarkt sind derzeit historisch gering“, sagt dazu Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des IVG. Hauptursache sind die diesjährigen ungünstigen Wetterbedingungen in den Torfabbaugebieten. Darüber hinaus verringere die stark wachsende weltweite Nachfrage nach Torf und dessen Ersatzrohstoffen, insbesondere aus Asien, die Verfügbarkeit für Westeuropa.
Rückgang der Ernterate zwischen 40 und 50 Prozent
Für deutsche und niederländische Substrathersteller sind mangels ausreichend heimischer, genehmigter Abbaugebiete die baltischen Staaten, Finnland und Schweden die wichtigsten Torfproduzenten. Die Torfproduktion kann jedoch ausschließlich in den Sommermonaten bei trockenem Wetter erfolgen. Stellen sich diese Verhältnisse nicht dauerhaft ein, ist die Produktion gefährdet. Diese Situation liege aktuell vor: Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen mit starken Regenfällen in den erwähnten Staaten zwischen Mai und August wird die Torfproduktion einen Rückgang der Ernterate zwischen 40 und 50 Prozent verzeichnen, so der IVG.
Rohstoffbedarf steigt rapide
Durch die begrenzte Verfügbarkeit von Torf steigt zwangsläufig die Nachfrage nach anderen Rohstoffen wie Grüngutkompost, Rinde, Holzfasern und Kokos. Die für die Substratindustrie verfügbaren Mengen dieser Rohstoffe in ausreichender Qualität seien jedoch nicht vorhanden und können die Torfmengen nicht annähernd ersetzen, so der Verband weiter. Den Anwendern und Nutzern von Substraten empfiehlt der IVG, sich rechtzeitig mit ihren Lieferanten in Verbindung zu setzen. „Nur so kann sichergestellt werden, dass ausreichend Produkte geliefert werden können und dass die Qualität den Umständen entsprechend gewährleistet ist. Es dürfte aber mit Preisanstiegen zu rechnen sein, wenn die gestiegenen Rohstoffpreise einbezogen werden“, sagt Testroet.